Quantensprung oder Sprung ins Nichts
HZ Insurance berichtet über den ersten Teil der SR-Beratung zur BVG-Reform. Die ersten Beschlüsse betreffen insbesondere den Koordinationsabzug, der auf 15% des AHV-pflichtigen Lohnes festgelegt sowie die Eintrittsschwelle, die auf 17’200 Franken gesenkt werden soll. Das Eintrittsalter will der Ständerat im Gegensatz zum Nationalrat bei 25 Jahren belassen. Noch keinen Entscheid gab es zur Kompensation der UWS-Senkung für die Übergangsgenerationen.
Die Diskussionen in der kleinen Kammer erwiesen sich am Dienstag nicht unerwartet als zäh und langwierig. Das Plenum konnte die sehr komplexe Vorlage nicht wie traktandiert zu Ende beraten. Die bislang drei Beschlüsse zu wichtigen Punkten der Vorlage fielen alle im Sinne der Mehrheit der vorberatenden Kommission aus.
Der Ständerat entschied dann, dass neu im obligatorischen Teil des BVG 15 Prozent des AHV-pflichtigen Lohnes als Koordinationsabzug berechnet werden sollen. [Wie von Maja Graf, Grüne BL vorgeschlagen.] Dieser Betrag wird in der zweiten Säule vom massgebenden Lohn (Bruttojahreslohn) abgezogen. So erhält man den versicherten Lohn.
Erich Ettlin (Mitte/OW) sprach von einem «Quantensprung», den die Kommission vorschlage. Der neue Koordinationsabzug sei ein grosser Sprung im Bezug auf Mehrfachbeschäftigte und Geringverdiener. Das neue Modell werde zwar für Arbeitnehmer und Arbeitgeber teurer, auf den Monat heruntergerechnet aber «erträglich», weil im Gegenzug mehr Menschen ein höheres Alterskapital ansparen könnten.
BVG-Reform im Ständerat
(sda) Der Ständerat hat bei der Reform der beruflichen Vorsorge (BVG) erste Pflöcke eingeschlagen. Dabei hat er sich beim Koordinationsabzug für eine neues Modell entschieden. Dieses soll Kleinverdiener und Mehrfachbeschäftigte im Rentenalter besser stellen.
Neu sollen im obligatorischen BVG 15 Prozent des AHV-pflichtigen Lohnes als Koordinationsabzug berechnet werden. Dieser Betrag wird in der zweiten Säule vom massgebenden Lohn (Bruttojahreslohn) abgezogen. So erhält man den versicherten Lohn. Heute liegt dieser Abzug fix bei knapp 25’100 Franken.
Dieser hohe Abzug führt dazu, dass Arbeitnehmende mit tiefen Löhnen oder solche, die für mehrere Arbeitgeber arbeiten, ihr Einkommen nicht oder nur marginal in einer Pensionskasse versichern und damit keine Rente fürs Alter ansparen können. Dies trifft oft teilzeitarbeitende Frauen in Niedriglohnberufen.
Pro Rentner zwei Erwerbstätige
BFS. Das neue Faltblatt «Die Bevölkerung der Schweiz 2021» präsentiert in Form von Grafiken und Schemata aufschlussreiche Ergebnisse zu verschiedenen demografischen Themen.
Links und Rechts
In einem Video-Interview auf Blue News legen die Nationalrätinnen Prelicz-Huber (Grüne) und Humbel (Mitte) ihre Erwartungen an die Beratung im SR dar.
BVG-Reform im Ständerat
Zur heutigen Beratung der BVG-Reform im Ständerat hat SDA auf der Website der Bundesversammlung eine Zusammenfassung von Stand und Absichten der Reform in den beiden Kammern publiziert.
Verlust von 500 Mrd.£ für britische PKs
FT. The gilt market rout that forced UK pension funds to rapidly sell assets in September contributed to driving down the value of retirement schemes by as much as £500 bn, MPs were told on Wednesday.
Giving evidence to the Commons’ work and pensions select committee, Iain Clacher, a professor at Leeds University Business School, said based on his calculations “roughly £500bn is probably missing somewhere”.
“And this isn’t a paper loss,” he added. “This is a real loss because pension funds were selling assets to meet the collateral calls.”
Thousands of corporate pension plans had to raise cash to meet urgent calls on so-called liability-driven investing (LDI) strategies as gilt yields shot up following the government’s bungled “mini” Budget.
Die 100 grössten PKs
Auf der Website “Visual Capitalist” sind die weltweit 100 grössten Pensionskassen aufgelistet. An der Spitze stehen der Japan Government Pension Fund (1,7 Billionen Dollar) und der Norwegische Fund (1,5 Billionen). Die Nr. 100 – die Illinois Municipal – kommt auf 55 Mrd. Dollar. Eine Schweizer Kasse hat es damit nicht auf die Liste geschafft. Allerdings ist das meiste mit einer helvetischen Vorsorgeeinrichtung auch nicht vergleichbar.
Altersvorsorge: Nichts für Politiker
Im NZZ-Magazin fragt sich Albert Steck, weshalb die Politik in Sachen Altersvorsorge so kläglich versagt. Er hat einen Vorschlag:
Effektiv steckt die Schweizer Vorsorgepolitik in der Sackgasse. Sollte das Parlament mit der Reform der zweiten Säule erneut scheitern, bleibt konsequenterweise nur eine Lösung: Die überforderten Politiker müssen sich bei diesem Dossier selbst entmachten. So wie zum Beispiel in der Geldpolitik:
Da ist es völlig normal, dass ein unabhängiges Expertengremium die Leitzinsen bestimmt. Regierung und Parlament nehmen bewusst keinen Einfluss, um die Gefahr einer hohen Inflation zu verringern.
Auch bei der Schuldenbremse hat das Volk die Macht des Parlaments beschnitten. Mit Erfolg: Der Staatshaushalt steht solide da. Analog sollten die Politiker die Steuerung der beruflichen Vorsorge einem Komitee aus Fachleuten übertragen. So könnte es gelingen, die Altersrenten dem unerquicklichen politischen Hickhack zu entziehen.
Informations-Debakel
pw. Danny Schlumpf, Co-Autor des Buchs “Rentendebakel”, darf im Sonntagsblick sozusagen in eigener Sache über den Hick-Hack von Flavien Gousset mit Andri Silberschmidt zum Thema seines Buchs berichten. Gousset ist entsetzt, wie die Finanzindustrie jährlich Milliarden von den Versicherten abkassiert, wie im Buch beschrieben. Das sei “richtig krass”. An einem Streitgespräch mit Silberschmidt, wie vom Tages-Anzeiger gewünscht, ist er aber nicht interessiert. Vielleicht auch besser, sonst müsste er sich vertieft mit dem Thema auseinandersetzen. Sein Video auf Instagram ist bis Montag 8.51 Uhr 75’537 mal aufgerufen worden. Das freut Schlumpf, wer an einer kompetenten Diskussion um die Vorsorge gelegen ist, macht sich so seine Gedanken.
Blick / Instagram / Buch Rentendebakel / Kommentar ASIP / Weltwoche / YouTube / Infosperber
BVG-Reform: Noch ein Minderheiten-Antrag
Claude Chatelain befasst sich im Blick mit den Chancen der BVG-Reform – sie kommt am Dienstag in den Ständerat – und dem Minderheitenantrag Müller, der mit einem geringeren Koordinations-Abzug Kosten sparen will.
Damian Müller ist FDP-Ständerat des Kantons Luzern. Er bemängelt, dass stets nur von den Kosten für die Übergangsgeneration die Rede ist und nicht von den langfristigen Kosten insgesamt. Denn um das Rentenniveau bei einer Senkung des Umwandlungssatzes halten zu können, müssen mehr Franken ins System gepumpt werden. Doch höhere Beiträge heisst auch höhere Kosten – für Arbeitnehmer, aber auch für Arbeitgeber. Und dies nicht nur befristet für 15 oder 20 Jahrgänge.
Kommissionsmitglied Damian Müller hat deshalb einen Minderheitsantrag eingereicht, der am Dienstag behandelt werden soll. Ohne ins Detail zu gehen: Bei den Zuschüssen für die Übergangsgeneration ist er grosszügiger als der Nationalrat und die Ständeratskommission; dafür tritt er bei den Langfristmassnahmen auf die Bremse, unter anderem indem der Koordinationsabzug weniger stark gekürzt wird. So sind bei seinem Antrag die totalen Kosten tiefer als bei den bisher bekannten Modellen.
Blick /
Fahne Wintersession 22 SR
Severin Moser soll neuer Präsident des SAV werden
SAV. Valentin Vogt hat sich entschieden, das Präsidium des Schweizerischen Arbeitgeberverbandes (SAV) Ende Juni 2023, anlässlich der nächsten Mitgliederversammlung, abzugeben. Der Vorstandsausschuss des SAV schlägt dem Vorstand zuhanden der Mitgliederversammlung Severin Moser zur Wahl als neuen Präsidenten vor. Der 60-jährige Ökonom verfügt über langjährige Erfahrung als CEO und Verwaltungsrat in der Versicherungsbranche und war bis Ende 2021 CEO der Allianz Versicherungen Schweiz und Vorstandsmitglied des Schweizerischen Versicherungsverbands.
CS-Sorgenbarometer: Umwelt und Altersvorsorge an der Spitze
CS: Das Thema Umwelt steht 2022 an erster Stelle der Sorgen der Schweizerinnen und Schweizer – allerdings prozentual auf gleichem Niveau wie letztes Jahr. Auf den Plätzen 2 und 3 folgen die Themen AHV/Altersvorsorge und Energie, während die Pandemie nicht mehr unter den zehn wichtigsten Sorgen ist. Zudem hinterlässt der Krieg in der Ukraine auch in der Schweiz Spuren: der bis anhin starke Zukunftsoptimismus nimmt deutlich ab. Zu diesen Erkenntnissen kommt die neue Ausgabe des Credit Suisse Sorgenbarometer.
BVG-Reform in der Arena
Ein Land für Rentner
Our global population is getting older. By 2050, the OECD predicts that 30% of people worldwide will be aged 65 or over.
While some countries are relatively prepared to handle this increase in the elderly demographic, others are already feeling the squeeze and struggling with the challenges that come with a rapidly aging population.
Which countries are the best equipped to support their senior citizens? This graphic uses data from the 2022 Natixis Global Retirement Index to show the best countries to retire in around the world, based on several different factors that we’ll dig into below.
Publica mit revidiertem Vorsorgereglement
BR. Das Vorsorgewerk der Eidgenössischen Hochschule für Berufsbildung (EHB) in das Vorsorgewerk Bund integriert und das Ende des Vorsorgeverhältnisses wurden präzisiert. Weiter wurden die Bestimmungen im Zusammenhang mit der gleichgeschlechtlichen Ehe sowie Leistungen im Vorsorgewerk des ETH-Bereichs angepasst.




