Teuerungsausgleich und PKs
Die Pensionskassen sollen auf den Renten gemäss BVG die Teuerung ausgleichen, sofern sie können, müssen aber nicht. Seit rund einem Jahrzehnt erleben wir in der Schweiz aktuell wieder eine spürbare Inflation; was werden die Kassen jetzt tun? Die NZZ ist der Frage nachgegangen. H.U. Schöchli schreibt:
Die in den laufenden Renten steckenden «zu hohen Leistungsversprechen haben Teuerungsanpassungen bereits vorweggenommen», sagt der Pensionskassenverband. Man kann es auch anders sagen: Wer den Pensionskassen eine Garantie für einen ständigen Teuerungsausgleich der Renten vorschreiben wollte, müsste die erste Jahresrente für Neurentner und damit die Umwandlungssätze deutlich senken. Ein Popularitätspreis wäre damit nicht zu holen. Eine Alternative wäre die Erhöhung der Lohnbeiträge, doch dies ginge zulasten der Erwerbstätigen und würde die Umverteilung von Jung zu Alt nach dem Muster der AHV noch stark erhöhen.
«In den goldenen 1990er Jahren waren aufgrund der boomenden Börsen allgemeine Rentenerhöhungen verbreitet», sagt Stephan Wyss von der Zürcher Beratungsfirma Prevanto. Mitte der 1990er Jahre kannten laut Angaben des Bundesrats knapp 30 Prozent aller Vorsorgeeinrichtungen einen vollen und regelmässigen Teuerungsausgleich. Ein weiteres Drittel zahlte teilweise einen Inflationsausgleich. Gemäss Wyss haben später manche Pensionskassen solche Rentenerhöhungen bereut: «Die allgemeinen Rentenerhöhungen haben die Zahlungsverpflichtungen dauerhaft erhöht, was die Pensionskassen schmerzhaft erfahren mussten, als die Zinsen und damit die Renditeerwartungen gesunken waren.»
Das Dreisäulensystem – eine Auslegeordnung
Die Zeitschrift CHSS des BSV hat anhand von 5 Thesen eine ökonomische Auslegeordnung des Dreisäulensystems erstellt. Die 5 Thesen lauten:
These 1: Feste Formeln schaffen Transparenz
These 2: Der Arbeitsmarkt ist eine wichtige Stütze für die Vorsorge
These 3: Das veränderte Erwerbsverhalten stellt eine Herausforderung dar
These 4: Die drei Säulen ergänzen sich
These 5: Die Risiken verlagern sich zu den Haushalten.
Unter dem Titel “Zweck erfüllt?” wird wird zum Thema Ersatzquote ausgeführt:
Der Bundesrat bezeichnete den Auf- und Ausbau des Obligatoriums der zweiten Säule im Jahr 1976 als «Schlussstein des Ausbaues der sozialen Rentenversicherung», der zu einer Harmonisierung im wirtschaftlichen und sozialen Bereich der Gesellschaft beitragen solle.
Inwieweit die angestrebte Ersatzquote von 60 Prozent erreicht werden kann, hängt im Dreisäulensystem vom Einkommen ab: Je höher das Einkommen, umso bedeutender werden die Anteile der zweiten und dritten Säule.
Darüber hinaus ist das Konzept der «Ersatzquote», das eine Altersrente mit dem zuletzt erreichten Lohn vergleicht, nicht mehr unbedingt der beste Gradmesser für die Leistungsfähigkeit des Vorsorgesystems. Diese Kennzahl war aufschlussreich, als das Leistungsprimat und eine konstante, hohe Erwerbsquote über den gesamten Lebenszyklus hinweg vorherrschten.
Kassen im Blackout-Test
Die Oesterreichische Finanzmarktaufsicht (FMA) hat die Pensionskassen des Landes einem Blackout-Test unterzogen. Es gibt fünf überbetriebliche und drei betriebliche. Die FMA wollte die Verwundbarkeit von Finanzdienstleistern gegenüber dem Risiko sowie den Folgen eines Blackouts evaluieren. Jede zweite Pensionskasse erfüllte die Kriterien der höchsten Reifegradstufe, 38 Prozent jene der mittleren, nur 13 Prozent schnitten unzureichend ab. Gute Noten gab es quer durch die Bank für die Vorbereitung, am meisten Verbesserungspotenzial liegt hingegen bei der Phase des Wiederanlaufens und der Wiederherstellung des Normalbetriebes.
PK-Einkauf – nicht immer die beste Variante
Der Beobachter geht der Frage nach, wann sich ein freiwilliger Einkauf in die Pensionskasse lohnt und wann eher nicht. Dabei stehen verschiedene Strategien zur Wahl. U.a. heisst es im Beobachter-Beitrag:
Es stimmt zwar, dass die Altersrente, die man dereinst erhalten wird, von der Höhe des vorhandenen Kapitals abhängt: je mehr Geld in der PK, desto höher die Rente. Und es stimmt auch, dass man freiwillige Einkäufe in die PK voll vom Einkommen abziehen kann, was Steuern spart: Je nach den konkreten Verhältnissen kann dies einen Viertel bis sogar einen Drittel der Einkaufssumme ausmachen. Ob sich das aber für den Versicherten «lohnt» und es sich finanziell wirklich auszahlt, ist eine andere Frage.
Von vielen überschätzt wird der Steuerspareffekt. Freiwillige Einkäufe senken die Steuern nur im Jahr der Einzahlung. Wenn das Geld dereinst ausgezahlt wird, muss man es versteuern: entweder als normales Einkommen (wenn man es als Rente bezieht) oder einmalig mit der gesonderten Steuer zum Vorsorgetarif (falls man es als Kapital bezieht). So oder so: Der PK-Einkauf macht aus fast steuerfreien Ersparnissen plötzlich steuerbares Einkommen.
In den Jahren vor der Pensionierung ist in der Regel der Lohn am höchsten, deshalb ist dann die Steuerrechnung am höchsten, und deshalb zahlen sich dann freiwillige Einzahlungen auch am ehesten aus. Dazu kommt: Je länger es dauert, bis man das Geld (in Form einer höheren Rente) wieder bezieht, desto tiefer ist die prozentuale Rendite. Hier gilt also: je später, desto besser.
Atypische Beschäftigung
BFS. Im Jahr 2020 befanden sich 10% der Arbeitnehmenden in einem atypischen Beschäftigungsverhältnis. Die Arbeit auf Abruf kommt am häufigsten vor (5,1% der Arbeitnehmenden), gefolgt von befristeten Arbeitsverträgen unter einem Jahr (3,1%) und geringfügigen Beschäftigungsgraden (2,3%). Der Personalverleih betrifft 1,2% der Arbeitnehmenden. Bei Personen im Alter von 15 bis 24 Jahren treten atypische Beschäftigungsformen überdurchschnittlich häufig auf. Dies sind einige Ergebnisse aus der Publikation «Atypische Beschäftigungsformen 2010–2020» des Bundesamtes für Statistik (BFS).
“Unaufhaltsam in Richtung Wohnungsnot”
Raifeissen schreibt in einer Mitteilung zu ihrer Studie “Immobilien Schweiz – 4Q 2022”:
Wohnraum wird in der Schweiz immer knapper. Die Leerstände sinken rapide und damit steigen neben den Eigenheimpreisen jetzt auch die Mieten. Im Umfeld extrem hoher Baulandpreise, rigider Bau- und Zonenordnungen sowie einer einsprachefreudigen Bevölkerung war die Wohnbautätigkeit schon seit längerer Zeit stark rückläufig. Die dynamisch wachsende und auf immer grösserem Raum lebende Schweizer Bevölkerung benötigt deutlich mehr Wohnungen als aktuell auf den Markt kommen.
«Das höhere Zinsniveau und die Bauteuerung mindern die Anreize für den Wohnungsbau zusätzlich. Gleichzeitig treiben der akute Fachkräftemangel und der Krieg in der Ukraine die bereits starke Zuwanderung kräftig nach oben. Wir steuern mit Vollgas auf eine Wohnungsnot zu», stellt Martin Neff, Chefökonom von Raiffeisen Schweiz, fest.
Zinswende erreicht Immobilienmarkt
Die steigenden Zinsen machen sich am Markt für Schweizer Mehrfamilienhäuser bemerkbar. Das Verhalten von institutionellen Investoren – sprich Pensionskassen und Versicherungen – spielt für die weitere Entwicklung eine wichtige Rolle. Die NZZ schreibt dazu:
Er ist in der Immobilienbranche eine umstrittene Figur, doch wenn er spricht, hören alle zu: Donato Scognamiglio, Chef der Bewertungsgesellschaft Iazi, hat am Mittwoch seine neuesten Prognosen für die weitere Entwicklung des Schweizer Immobilienmarktes präsentiert, der nach einem jahrelangen Boom im Umbruch ist.
Besonders exponiert im Umfeld der Zinswende ist der Markt für Renditeimmobilien, wo die Preise seit Ende der neunziger Jahre unaufhörlich gestiegen sind.
Eine erste Preiskorrektur bei Mehrfamilienhäusern zeichnet sich laut Iazi deutlich ab: Scognamiglio erwartet auf der Basis von Transaktionspreisen eine Korrektur von 3,4 Prozent im vierten Quartal 2022 gegenüber dem Höchststand im zweiten Quartal, als die Nationalbank ihren ersten Zinsschritt bekanntgab. Für das erste Quartal 2023 rechnet er mit einer weiteren Korrektur von 3,1 Prozent.
Ein wichtiger Grund, weshalb die Preise unter Druck geraten, ist die Entwicklung der Kapitalmarktzinsen: Immobilien sind für institutionelle Anleger wie Pensionskassen nicht mehr alternativlos, seit Anlagen in zehnjährige Bundesobligationen nach vielen Jahren mit Negativzinsen wieder eine Rendite von über 1 Prozent abwerfen, während sich die Netto-Renditen auf Renditeimmobilien kaum bewegt haben.
NZZ: schlechte Aussichten für die BVG-Reform
Hansueli Schöchli gibt der laufenden BVG-Reform geringe Chancen. Er schreibt:
Die Sozialkommission des Ständerats hat zwar im Oktober nach langem Gerangel kraft der bürgerlichen Stimmen mit deutlicher Mehrheit ein Reformpaket beschlossen. Doch erfolgversprechend erscheint diese Variante nicht: Sie wird nicht nur von links angeschossen, sondern auch vom Gewerbe.
Der 14-köpfige Vorstand des Gewerbeverbands hat sich klar gegen diese Variante ausgesprochen, wie der Verbandsvizedirektor Kurt Gfeller auf Anfrage sagte. Der deklarierte Hauptgrund: zu hohe Zusatzkosten für die Arbeitgeber. (…)
Die Kontroverse betrifft hier vor allem die Höhe der «Kompensationen» für Übergangsjahrgänge in Form subventionierter Rentenzuschläge. Die Linke fordert solch breite Zuschläge, dass die geplante Senkung des Rentenminimums überkompensiert würde und die Umverteilung von Jung zu Alt sogar noch zunähme.
PK-Software: Netcetera erwirbt proCentric
Netcetera hat die IT-Firma proCentric erworben und übernimmt alle Mitarbeiter. Netcetera besass bereits eine Minderheitsbeteiligung an proCentric. Seit rund acht Jahren arbeiten die beiden Firmen im Fintech Bereich zusammen.
proCentric ist Spezialist für prozessorientierte Lösungen mit Expertise in der Vorsorge-Branche. Netceteras Angebot für den Vorsorgemarkt wird durch den Zusammenschluss verstärkt. Die beiden Firmen sehen ein Potenzial für die Entwicklung neuer Lösungen in dieser Branche. Gemeinsam treiben sie die Weiterentwicklung des Pensionskassen Verwaltungssystems P40 voran.
Netceteras Verwaltungssystem deckt die Geschäftsprozesse von Pensionskassen ab und stellt die digitalen Kanäle zu Versicherten und Arbeitgebern sicher. Netcetera hat die Plattform im Herbst 2021 lanciert und bereits mehrere Pensionskassen erfolgreich migriert.
UBS PK-Performance Oktober 2022
- UBS. Die Pensionskassen im UBS-Sample erzielten im Oktober insgesamt eine durchschnittliche Performance von 1,86% nach Gebühren. Damit beträgt die Rendite seit Jahresbeginn -9,49%. Seit Messbeginn 2006 steht die Rendite bei 61,28%.
- Die Bandbreite der Performance aller Pensionskassen lag im letzten Monat bei 3,71 Prozentpunkten. Das beste Ergebnis von 3,68% lieferte eine kleine Pensionskasse mit verwalteten Vermögen von weniger als CHF 300 Mio. Das schlechteste Ergebnis von -0,03% ist bei einer mittleren Pensionskasse mit verwalteten Vermögen von CHF 300 Mio. bis CHF 1 Mrd. zu finden. Die Bandbreite der grossen Pensionskassen mit verwalteten Vermögen von mehr als CHF 1 Mrd. war am kleinsten mit 2,07 Prozentpunkten, bei den kleinen Pensionskassen belief sie sich auf 2,99 Prozentpunkte und bei den mittleren betrug sie gar 3,45 Prozentpunkte.
- Die Sharpe Ratio (der letzten 36 Monate) lag mit durchschnittlich 0,29 höher als im Vormonat (0,22). Die grossen Pensionskassen und die mittleren wiesen mit je 0,35 eine höhere risikoadjustierte Rendite auf als die kleinen (0,20).
Pittet übernimmt Experten-Geschäft von SLPS
Swiss Life Pensions schreiben in einer Mitteilung:
Seit mehr als 20 Jahren bietet die Swiss Life Pension Services AG (SLPS) Experten- und Beratungsdienstleitungen für Vorsorgeeinrichtungen und Firmen im Bereich der Personalvorsorge an.
Vor dem Hintergrund des sich verändernden regulatorischen Umfelds hat sich Swiss Life mit Vaudoise darauf verständigt, ihren Kunden diese Dienstleistungen zukünftig via Pittet Associés SA, eine 100%-Tochtergesellschaft der Vaudoise-Gruppe, anzubieten. Das bestehende Experten-Geschäft der SLPS wird per 1. Januar 2023 an Pittet Associés übertragen.
Die übrigen Dienstleistungen von SLPS in den Bereichen Verwaltung und Geschäftsführung von Pensionskassen, Softwarelösungen (via ihre Tochtergesellschaft aXenta AG) und Bewertung von Pensionsverpflichtungen nach IFRS und US GAAP werden unverändert weiterhin direkt von SLPS erbracht.
Pittet Associés hat sich seit ihrer Gründung im Jahr 1993 als eines der führenden Expertenbüros der Schweiz etabliert. Mit der Übernahme des Experten-Geschäfts von SLPS setzt Pittet Associés ihre Wachstumsstrategie fort und stärkt ihre Marktpräsenz namentlich in der Deutschschweiz.
Bessere Chancen für Ältere auf dem Arbeitsmarkt
Die tiefe Arbeitslosigkeit und der Fachkräftemangel führen dazu, dass auch Personen über 50 Jahren in der Schweiz wieder neue Jobs finden. Christin Severin schreibt in der NZZ dazu:
Die Altersguillotine verschiebt sich mit dem angespannten Arbeitsmarkt mehr und mehr nach oben. 50 Jahre sei kein Thema mehr, 55 Jahre auch nicht, auch 58 und 59 würde noch gehen, über 60 sei es weiter schwierig, sagen Personaler.
Grosse Unterschiede gibt es nach Branchen. Gerade in der Gastronomie, wo der Fachkräftemangel am ausgeprägtesten ist, finden gemäss einer Studie des Outplacement-Beraters Rundstedt sogar 60-Jährige wieder Stellen. Ein Grund dafür ist, dass die Eintrittsbarrieren in diesem Bereich tiefer sind als anderswo.
Auch im Gesundheits- und Sozialwesen, bei den Dienstleistern, aber auch im Bau und in der Informationstechnologie gaben viele Unternehmen bei einer Befragung im Sommer 2022 an, dass sie weniger Mitarbeitende hätten rekrutieren können als gewünscht. Die Finanzbranche, wo der Fachkräftemangel weniger ausgeprägt ist, tendiert hingegen anstatt zu späten Neueinstellungen zu Frühpensionierungen. (…)
Anlageverluste – Gefahr für die Renten?
In einem YouTube-Video auf swissinfo.ch berichtet Fabio Canetg über die Finanzierungssituation der Schweizer Pensionskassen.
“Klugheit mit Rückspiegel”
Die NZZ beschäftigt sich ausgiebig mit dem “Rentendebakel” von Danny Schlumpf und Mario Nottaris. Ihr Buch kommt heute (7.11.22) in den Handel. Hansueli Schöchli schreibt:
Wie haben die Schweizer Pensionskassen abgeschnitten? Die NZZ hat nachgerechnet. Als Vergleichsmassstab dienen hier die Pictet-Pensionskassenindizes von 2005. Gemäss Branchenumfragen von Swisscanto erreichten die Pensionskassen von 2006 bis 2021 eine durchschnittliche Nettoanlagerendite von 3,7 Prozent pro Jahr. Anfang 2006 betrug der durchschnittliche Aktienanteil der Anlagen rund 30 Prozent und 2021 etwa 38 Prozent.
Zu vergleichen wären somit die Kassenrenditen am ehesten mit einer Mischung der Pictet-Indizes «25 plus» und (mit etwas höherer Gewichtung) «40 plus». Abzüglich Vermögensverwaltungskosten von 0,2 Prozent pro Jahr ergibt diese Rechnung eine Index-Nettorendite von 3,7 Prozent pro Jahr – also gleich viel wie die effektive Durchschnittsrendite.
Solche Vergleiche können nicht schlüssig sein, weil kein Index die genaue Anlagestrategie der Pensionskassen spiegeln kann. Aber immerhin wird in dieser Rechnung kein dramatisches Anlageversagen sichtbar.
Die Pensionskassen stecken mittlerweile laut der jüngsten Swisscanto-Umfrage rund 30 Prozent ihrer Anlagen in Indexprodukte. Bei den Aktien schätzt Andreas Reichlin den Anteil der Indexanlagen schon auf etwa 60 Prozent. Einen aktiven Stil sehe man dagegen besonders bei den nachhaltigen Anlagen, in Nischenmärkten sowie in Bereichen, in denen passives Investieren gar nicht möglich sei, wie etwa Immobilien und Privatmarktanlagen.
Das Fake News Debakel
“Regelmässig bevor im Parlament über die zweite Säule gesprochen wird, verbreiten gewisse Medien Halbwahrheiten, Falschinformationen und nicht überprüfbare Unterstellungen zur beruflichen Vorsorge. So auch heute wieder im Sonntagsblick, der über ein morgen erscheinendes Buch berichtet, das mit ebensolchen Halbwahrheiten, Falschinformationen und Unterstellungen gespickt zu sein scheint”, schreibt der ASIP zum “Rentendebakel”, das Buch von Danny Schlumpf und Mario Nottaris. Und hält zu den Behauptungen der Autoren – den Versicherten seien durch die aktiven Strategien 200 Mrd. entgangen und dies wegen des Profitdenkens der Finanzindustrie – fest:
Die erste lässt sich alleine schon dadurch entkräften, dass es 1985 noch gar keine passiven Anlageprodukte gab. Sie entstanden erst später. Dass man solche Lösungen nicht durchsetzen kann, bevor sie überhaupt existieren, müsste selbst den Autoren klar sein. Zudem war 1985 überhaupt noch nicht klar, ob eine günstige Indexierung der Praxis überhaupt funktioniert. Schliesslich waren passive Produkte früher auch weniger günstig.
Man kann nicht die heutigen Kosten für passive Produkte auf die letzten 35 Jahre applizieren, weil es solche Lösungen damals nicht gab. Hinzu kommen die oben geschilderten offenen Fragen und ein zusätzliches grosses Fragezeichen, von welcher real erwirtschafteten Rendite die Autoren beim Vergleich ausgehen.









